Man könnte meinen, dass bei der Definition von "Achtsamkeit" der persönliche Egoismus gefördert werden sollte. Und wenn man einmal Egoismus nicht negativ belegt, sondern objektiv und portioniert diesen Begriff doch anwendet... was ist denn so verkehrt daran?

• mal sorgsam an sich selbst zu denken
• Bin ich immer für das Glück der anderen zuständig, und was ist mit meinem Glück?
• immer die Forderungen anderer zu erfüllen, was ist mit meinen Wünschen?

Im Lauf der Evolution sind wir Menschen immer mehr zu "Erfüllern" und "Funktionsartisten" geworden. Alles, was von außen an uns herangetragen wird, steht immer ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Es wird verlangt, gefordert, erwünscht u.s.w. Sicher erfährt man auch etwas Gutes von außen. Aber immer öfter ist dieses Gute an irgendeine Bedingung geknüpft oder man bekommt selbst das Gefühl einer Wiedergutmachung. Kleines Beispiel: "Wenn mich jemand einlädt, dann muss ich ihn/sie ja auch bei mir einladen".

Oft ist es so, dass wir einfach nur noch funktionieren (müssen). Im Unternehmen bekomme ich mein Gehalt, in der Partnerschaft bekomme ich (vielleicht) Anerkennung und Zuneigung und im Sport gilt auch das Leistungsprinzip (entweder selbst gesetzt oder durch andere gefordert).

Wo bleibe ich für mich selbst? Bin ich mir gegenüber ebenso achtsam wie den Aufgaben im Job, der Rolle in der Partnerschaft, dem Standing im Freundeskreis?

Passe ich gut auf mich auf und sorge für mich?