Sexualberatung für Einzelpersonen und Paare/Lebensgemeinschaften (LGBTIQ*)



 

Sexualberatung

 

Sich beim Thema Sexualität Hilfe zu suchen, ist für viele Menschen schwierig und oftmals unangenehm. Um das Thema Sexualität mit einem ihnen fremden Menschen zu besprechen, braucht es zunächst auch etwas Überwindung. Denn unsere Sexualität ist etwas sehr Intimes und Persönliches, was wir nicht mit jedem teilen möchten und können. In unserer Sexualität sind wir sehr verletzlich.

 

Es kann jedoch sehr erleichternd sein, Fragen und Ängste zu äußern. Denn oftmals erfahren wir hinterher, dass wir nicht allein sind und an unseren Themen arbeiten können. Ihr Mut wird Ihnen neue Türen öffnen.  

 

Im Kontext der Paarberatung kann eine Sexualberatung hilfreich sein, um Wünsche und Sorgen gemeinsam zu besprechen. Dabei können sexuelle Fantasien, Sehnsüchte oder Praktiken Thema sein, Orgasmus- oder Erektionsstörungen, anatomische Fragen, sexuelle Blockaden oder viele weitere Themen, denn über unsere Sexualität schließen sich meist wichtige Lebensfragen an. 

 

 

Warum eine Sexualberatung? 

 

Je nach Ihrem Anliegen kann die Sexualberatung ganz unterschiedlich sein. Ziel ist dabei aber immer, das eigene Potenzial zu erkennen, Kommunikationsmuster zu unterbrechen und Wissenslücken zu schließen.

 

Dabei können konkrete Übungen hilfreich sein oder Experimente, die sie ausschließlich allein oder mit Ihren Partner:innen Zuhause ausprobieren können. Sexualität hat auch immer etwas mit dem eigenen Körper zu tun, daher kann ein weiteres Ziel sein, den eigenen Körper zu verstehen und so zu akzeptieren, wie er ist. 

 

 

Was ist Sexualberatung? 

 

Sexualität ist ein komplexes Thema, denn es ist mit vielen körperlichen und emotionalen Aspekten verknüpft. Medien vermitteln uns häufig einen massiven Leistungsdruck beim Thema Sexualität und sehr häufig leider auch ein sehr falsches und heteronormatives Bild. Gleichzeitig bestehen viele Tabus beim Thema Sexualität. Über echte Bedürfnisse oder auch Schwierigkeiten zu sprechen, ist nicht so einfach. 

 

Sexuelle Probleme können dabei unterschiedliche Erscheinungsformen haben und körperliche oder psychische Auslöser haben. Sie können stress- und beziehungsproblematisch bedingt nur kurzzeitig auftreten, aber auch Symptome von psychischen Störungen sein. Um eine Beratung zu beginnen, braucht es nicht immer ein schwieriges Problem, dass sie lösen wollen. Manchmal kommen Menschen auch in die Sexualberatung, um ihr eigenes Körperempfinden, die eigne sexuelle Lust oder Sinnlichkeit in Beziehungen aufrecht zu erhalten oder zu verändern. 

 

 

Welche Fragen oder Probleme haben Menschen, wenn Sie in zur Beratung kommen? 

 

Es könnte sein, dass Sie besorgt sind, weil Sie Schwierigkeiten mit Erregung oder dem Orgasmus, Muskelverkrampfungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr erleben oder Erektionsstörungen oder Ejakulationsprobleme haben.

 

Sie sind als Einzelperson willkommen, wenn Sie gerne (wieder) mehr Lust auf Sexualität entwickeln würden – für sich selbst oder als Paar. Für Paare ist eine Sexualberatung beispielsweise sinnvoll, wenn sie gerne lustvolleren Sex miteinander leben würden, dass Blockaden oder Scham vor der Offenheit belegt ist. Konflikte entstehen häufig, wenn zu große Unterschiede im Begehren, in sexuellen Vorstellungen und Vorlieben zwischen den Partnern zu bestehen scheinen. 

 

Auch ein Seitensprung, eine Affäre oder eine länger dauernde Außenbeziehung eines Partners stellt nicht nur die bisherige Sexualität, sondern häufig die Beziehung als Ganzes und das bisherige Lebensmodell in Frage. Dieses oft sehr emotionale Geschehen kann durch eine Beratung sicher aufgefangen und Bedeutungen für die Partner und die Zukunft entwickelt werden.

 

 

Gehe ich allein oder als Paar zur Sexualberatung? 

 

Ob die Beratung allein oder in Form einer Paarberatung besucht wird, ist sehr individuell. Manche Themen lassen sich besser allein lösen und besprechen. Beispielsweise dann, wenn frühere negative Erfahrungen oder Traumata eine Rolle spielen.

 

Wenn hingegen die Kommunikation in der Partnerschaft Thema ist, macht es Sinn, gemeinsam die Beratung zu suchen. Viele Paare machen die Erfahrung, dass sich durch die Sexualberatung auch ihre emotionale Nähe vertieft. 

 

Aus unserer Praxis hat sich ein Mix aus Einzel- und Paarberatung erfolgreich gestaltet. Diese Kombination hat den Vorteil, enthemmt im Einzelgespräch Problematiken anzusprechen, um sie dann von dem Berater: in vorbereitend in das Paargespräch einzubauen.

 

 

Und was geschieht ganz konkret bei einer Sexualberatung?

 

Zunächst vereinbaren wir mit Ihnen ein Erstgespräch. Dieses dauert in der Regel 60-90 Minuten. Dort können Sie von ihrem Anliegen berichten und wir haben die Möglichkeit, uns kennenzulernen. Gemeinsam kann ein erster Blick auf mögliche Ursachen gerichtet werden und vielleicht schon erste Anregungen zur Problemlösung. Ziel des Erstgespräches ist es, die Frage nach einer möglichen Zusammenarbeit zu klären.

 

Bei einem ersten Gespräch wird geschaut, inwieweit wir Ihnen helfen können und wie wir den Prozess gestalten wollen. Ebenso ist es eine Frage von Vertrauen und Sympathie zu- und miteinander. Wie lange die Beratung dauert, ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Manche Menschen haben nur wenige Fragen, die manchmal sehr schnell geklärt werden können, meist ist ein längerer Prozess jedoch sinnvoll. 

 

 

Mit welchen Methoden arbeiten wir in der Sexualberatung?

 

Im Zentrum dieses Konzeptes steht das erotisch-sexuelle Begehren. Es wird erforscht, warum sich die Erotik und Sexualität im Verlauf einer Paarbeziehung verändert hat, obwohl sich beide lieben und zusammen sein möchten. Woher kommen Langeweile und sexuelle Lustlosigkeit? Wie lässt sich dieser Teufelskreis der Unlust durchbrechen? Dazu werden die unterschiedlichen Wünsche, Sehnsüchte und Bedürfnisse der Partner:innen mit ihrer Auswirkung auf die Paardynamik in den Mittelpunkt gestellt, um daraus Möglichkeiten zu entwickeln, wie die erotisch-sexuelle Lebensqualität wiederbelebt werden kann. 

 

Ich bin mir noch nicht sicher, was genau dort passiert! 

 

Bei einer Sexualberatung steht immer das Gespräch mit Ihnen als Einzelperson oder als Paar im Vordergrund. Zu Beginn ist es oft nicht einfach, über Sexualität und Intimität zu sprechen oder über das persönliche Anliegen. Daher können Sie vor allem auch in einem Erstgespräch prüfen, ob Sie sich in Gesprächen mit uns wohlfühlen.

 

In den Gesprächen werden wir auch Ihre bisherigen sexuellen Lernerfahrungen berücksichtigen, damit Sie Lösungen für ihre aktuellen Themen entwickeln können. Sie lernen Übungen kennen, die Sie Zuhause durchführen können. Sexualität und sexuelle Fähigkeiten sind lernbar und Unsicherheiten haben oft mit Grenzen in der persönlichen sexuellen Lerngeschichte zu tun.

 

Im Laufe des Prozesses geht es in erster Linie darum, Lösungen für ihre Themen zu finden.

 

 

Was sind mögliche Ursachen, um eine Sexualberatung aufzusuchen? 

 

  • Fehlendes / falsches Wissen über Sexualität,
  • Verletzende oder ungünstige Erfahrungen und Umstände in der Biografie,
  • Beziehungsprobleme, sexuelle Konflikte, fehlende Kommunikation,
  • Mangel an Nähe, Geborgenheit, Sicherheit in der Partnerschaft,
  • Innerpsychische Konflikte (im Spannungsfeld von Ansprüchen, Wünschen, Normen und realen Möglichkeiten),
  • Stress, Druck, Überlastung, Ängste, Scham,
  • Probleme mit dem Körper (auch als Folge von Krankheiten, Operationen),
  • Lebensübergänge wie Elternsein, Klimakterium, Rente.

 

 

 

Konkret könnten Sie also diese Fragen oder Probleme haben: 

 

  • Neugierde und Veränderungswünsche (bezüglich des eigenen Körpergefühls oder Sexualleben),
  • Wunsch nach einem erfüllenden Liebesleben,
  • Schwierigkeiten zum Orgasmus zu kommen (ebenso verzögerte oder verfrühte Orgasmen),
  • Erektionsstörungen oder Vaginaltrockenheit,
  • Schmerzen beim Sex,
  • Vaginismus,
  • Lustlosigkeit/ keine Erregung,
  • sexuelle Ängste,
  • exzessiver Konsum von Pornografie oder Fragen nach Süchten,
  • Unzufriedenheit mit dem Sex in Beziehungen,
  • sexuellen Orientierung,
  • sexuelle Bedürfnisse,
  • sexuelle Sprachlosigkeit,
  • Affären und Seitensprünge,

 

  • Lustlosigkeit allein oder in der Paarsexualität,
  • Unterschiedliche Auffassung von Beziehung,
  • Unterschiedliche Vorstellungen der Häufigkeit sexueller Begegnung,
  • Unterschiedliche Vorstellungen von Erotik, Sinnlichkeit und Zärtlichkeit,
  • Unverständliche oder unvereinbare sexuelle Vorlieben in Beziehungen,
  • Fragen zur Geschlechtsidentität,
  • Vorzeitiger oder verzögerter Samenerguss,
  • Weibliche und männliche Sexualität,
  • Normalität und Vielfältigkeit,
  • Sexuelle Dysfunktionen und Abweichungen,
  • Pornographie und Medien,
  • Leben als Single,
  • Sexualität und Partnerschaft nach der Geburt eines Kindes,
  • Scheidung, Eifersucht und Untreue,
  • Fantasie und eigene Sexualität.